Die Winterpause wird so manchem Segler arg lang. Im Frankfurter Yachtclub verkürzen wir diese Phase bekanntlich mit spannenden Vortragsabenden, geselligen Runden und unserem Ausbildungsprogramm mit entsprechender Vorfreude auf die kommende Saison.
Einigen unserer Segler ist dies offenbar zu wenig. Und so fanden sich kurzerhand eine Reihe aktiver Segler spontan zu einem Töpferkurs zusammen. Dem Autor beschleichen erhebliche Zweifel, ob dabei neue Clubboote zustande gekommen sind. Der Crew scheint es aber viel Freude bereitet zu haben. Jedenfalls wurde der Beweis erbracht, dass Kreativität und Segelsport kein Widerspruch sind. Und vielleicht finden sich ja bald weitere dekorative Elemente in unserem Clubhaus.
Unsere Segelsaison 2024 haben wir beim Absegeln offiziell beendet. Beim Arbeitsdienst am letzten Samstag wurde unser Gelände winterfest gemacht. Trotz der Verlegung um eine Woche aufgrund der Qualifikationsregatta um die Segelbundesliga haben 27 Mitglieder alle anstehenden Arbeiten zügig erledigen können. Neben den Routinearbeiten wurden weitere Dinge in Angriff genommen.
Cordula hat eine neue Wetterstation in Betrieb genommen. Die Daten sind auch auf unserer Homepage einsehbar. Thea und Simone haben das Streichen der Fassade fortgesetzt. Und Chris konnte mit weiteren Helfern den neuen Steg für die 3. Slipanlage weitgehend fertigstellen. Und damit alle Helfer bei Kräften bleiben, hat Axel für ein Frühstück und Ute und Walter für ein schmackhaftes Mitttagessen gesorgt.
Am ersten Oktoberwochenende waren wir beim Waldseecup des WSVL Langen.
In der Opti-B-Klasse nahmen insgesamt 28 Boote teil, es gab daneben auch eine Opti-A-Regatta mit 12 Booten. Vom FYC waren wir mit vier Opti-B-Booten vertreten: Carla (1572), Eike (1102), Gabriel (1936) und Lucio (10255).
Nachdem wir bei unserer vorherigen Regatta aus Windmangel leider keine Wettfahrten durchführen konnten, hatten wir diesmal mehr Glück. Am ersten Tag war schwacher Wind, und wir mussten erst einmal 1-2 Stunden auf dem Wasser warten. Dann haben wir es aber geschafft, mit einer zwischenzeitlichen Crêpe-Pause an Land doch noch zwei Wettfahrten durchzuführen und zu Ende zu bringen, bevor der Wind am Ende der zweiten Wettfahrt wieder einschlief. Am Abend des ersten Tages wurde dann gegrillt, und jeder hatte reichlich Dinge zu besprechen.
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Für den zweiten Tag war mehr und konstanterer Wind vorhergesagt, sodass wir pünktlich um 9:20 Uhr rausgefahren sind. Es war super Wetter, allerdings war es anfangs ein bisschen bewölkt und frisch. Man konnte sogar über dem Wasser Nebel erkennen. Bis 14 Uhr konnten wir dann drei weitere Wettfahrten schaffen und damit aus dem Wasser.
Wir konnten uns für unsere anstrengende Saison trotz starker Konkurrenz mit guten Platzierungen belohnen: Carla belegte den 26. Platz, Eike den 14. Platz (mit einem 5. und 7. Platz in zwei der Wettfahrten), Gabriel verbesserte sich kontinuierlich bis auf den 4. Platz und Lucio belegte den 1. Platz und konnte damit die Opti-B-Regatta gewinnen.
Aufgrund der guten Atmosphäre waren wir uns alle einig, dass wir im nächsten Jahr gerne wieder kommen werden. Unser Dank gilt dem WSV Langen für die tolle Atmosphäre und perfekte Ausrichtung des Waldseecups.
Im ersten Versuch ist es uns gelungen, in die Segelbundesliga aufzusteigen. Der erst im Frühjahr zusammengestellte Kader hatte sich mit intensiven Trainings vorbereitet. Beim DSL-Pokal-Wettbewerb am 26./27. Oktober am Möhnesee mit 27 Vereinen am Start konnte sich unsere Mannschaft souverän gegen die Wettbewerber durchsetzen und wird 2025 in der zweiten Segelbundesliga antreten.
Bei sonnigem Herbstwetter und anfänglich wenig Wind überraschte unser Team die Segelbundesliga bei den Wettfahrten um den DSL-Pokal gleich mit hervorragenden Platzierungen und lag am Ende des ersten Tages auf dem dritten Platz in der Pokalwertung. Das eigentliche Ziel, uns für die 2. Segelbundesliga zu qualifizieren, war zu diesem Zeitpunkt schon fast gesichert. Vielmehr schielte die Crew mit Steuermann Felix Laukhardt sowie Carl-Ferdinand Herrmann, Florentin Muchenberger und Stefan Oetken jetzt auf einen Podiumsplatz im Pokalwettbewerb gegen die besten Mannschaften aus der ersten Liga.
Nach dem Ende der insgesamt 9 Wettfahrten hatte es dafür mit Platz 4 in der Pokalwertung nicht ganz gereicht. Die Entscheidung fiel erst in der letzten Wettfahrt und war denkbar knapp. Dafür wurde der ersehnte Liga-Aufstieg souverän geschafft. Wir waren mit 16 Punkten Vorsprung Erster unter den Aufstiegskandidaten.
Der FYC ist damit als erster hessischer Verein in der Segelbundesliga vertreten. Die zahlreich mitgereisten Fans aus dem Verein konnten ihre Mannschaft begeistert feiern. Auch wenn die vier Segler von der Champagnerdusche bei der Siegerehrung reichlich durchnässt wirkten, wollte das Grinsen aus den Gesichtern gar nicht mehr weichen.
„Unser Ziel für 2025 ist es natürlich, um einen der vier Aufstiegsplätze für die 1. Bundesliga zu konkurrieren“ gab Taktiker Florentin Muchenberger selbstbewusst die Marschrichtung für die Saison 2025 vor. Jedenfalls drücken wir dem Kader, der bereits über einige weitere leistungsstarke Segler verfügt, die Daumen für 2025 und einen Platz in der ersten Ligahälfte.
Eine Champagnerdusche für den erstplatzierten Aufsteiger im Video:
In unserem ersten gemeinsamen Jahr im 420er haben Patrick und ich bei Ranglistenregatten zwischen Gardasee und Kiel ausreichend Punkte gesammelt, um uns für die IDJM 2024 zu qualifizieren, die vom 3. bis 6. Oktober vor Warnemünde auf der Ostsee stattfand. Es war meine erste Teilnahme an einer Meisterschaft und ich habe mich schon lange vorher darauf gefreut. Ausrichter war der DSV, und der Rostocker Segelverein Citybootshafen e.V. kümmerte sich in Warnemünde um die Durchführung.
Wir sind schon zwei Tage vorher angereist, um Boote und Ausrüstung vermessen zu lassen und noch ein Training mit unserer LVSS-Trainingsgruppe und Coach Dirk Frank zu machen. Bei kaltem, regnerischem Wetter und eisigem Wind lockte es die Mannschaften nicht aufs Wasser. Darum wollten gleichzeitig alle lieber erst die organisatorischen Sachen erledigen. In einer langen Vermessungsschlange ging es mit einem Laufzettel von Station zu Station: Fock, Spinnaker und Großsegel wurden nachgemessen und gestempelt. Und auch Mast, Baum, Spibaum, Ruder und Schwert wurden geprüft. Sogar Patricks Trapezhose kam auf die Waage – die darf nicht schwerer als 3 kg sein. Mit einem Haken an allen Checkpunkten waren wir dann startklar.
Am Mittwoch ging es bei ordentlichem Wind und hoher Welle für drei Stunden aufs Wasser. Die Wetter-App sagte „5 Grad Celsius, gefühlt -1 Grad“. Gegen Mittag zog plötzlich eine Front mit Böen von 6-7 Bft. durch und machte das Training zu einem echten Kraftakt. Eine Kenterung haben wir beim Training zwar hingelegt, aber damit waren wir in bester Gesellschaft. Den anderen blieb das Eisbad auch nicht erspart. Ich fand den Trainingstag anstrengend, aber gut.
Am Donnerstag und Freitag standen die Qualifikationswettfahrten an. Wir waren mit 81 Booten auf dem Wasser, die in zwei Startgruppen „gelb“ und “rot“ (41 und 40 Boote) an die Linie gingen. An Tag 2 wurde neu durchmischt. Unsere Platzierungen in den sechs Wettfahrten: 10, DNF (nach einer Kenterung hatten wir Probleme mit dem Spi), 14, 29, 27, 14. Dass wir im 10er Bereich unterwegs sein können, hat uns total gefreut. Das hätte ich uns in diesem Feld gar nicht zugetraut. Genau deshalb haben wir uns nach unserem Kenter-Streicher ein bisschen über den 29. und 27. Platz geärgert. Aber: Wir haben es für die Final Races in die Gold Fleet geschafft, und das war unser (vorsichtiges) Ziel!
Am Samstag war dann leider wenig Wind – also nicht gerade unsere Lieblingsbedingungen (wir mögen lieber etwas mehr davon). Mit einem 39. und einem 34. Platz machte das am Abend vor dem letzten Regattatag den 41. Platz gesamt. Wir wollten uns am Sonntag nochmal richtig ins Zeug legen, um vielleicht noch den einen oder anderen Platz zu holen. Blöderweise war dann überhaupt kein Wind mehr, so dass keine Wettfahrten mehr zustande kamen. Das Ergebnis vom Samstag blieb also das Endergebnis.
Unser Fazit: Wir haben uns im Gesamtfeld und auch innerhalb unserer Trainingsgruppe gut in der Mitte platziert. Damit sind wir wirklich zufrieden. Toll war vor allem zu sehen, dass wir auch in einem so anspruchsvollen Feld gut über die Startlinie kommen, auf der Kreuz in Höhe und Speed mit den Vorderen mithalten können und auf den Spi-Kursen keine Plätze verlieren. Die Grundlagen stimmen also und mit ein bisschen mehr Erfahrung können wir im nächsten Jahr bestimmt auch taktisch und platzierungstechnisch noch mehr rausholen.
Besonders gefallen hat mir, dass es im Vergleich zu einer kurzen Wochenendregatta mehr Gelegenheit gab, um nach dem Segeln Zeit miteinander zu verbringen. Wir waren gemeinsam mit unserer Trainingsgruppe beim Grillabend der Klassenvereinigung, haben einen Filmabend gemacht und waren zusammen Pizza-Essen. Die IDJM war also auch außerhalb der Regattabahn ein tolles Erlebnis.